Bayern führte 2 Curling-Schnupperkurse deutschlandweit durch

Einmal in Villingen-Schwenningen und einmal in Chemnitz.
BGS Wintersport-Fachwart Mike Schmauser konnte aus zeitlichen Gründen als Trainer nicht dabei sein und dankt seinen Curling Kollegen Uli Maier vom GBF München und Oliver Hausburg vom GSC Erfurt, die für ihn eingesprungen sein und einen tollen Job gemacht haben.
Villingen-Schwenningen am 20.01.2024:
Bei dem diesjährigen Curling Day fanden sich interessierte Gehörlose die den Sport mal probieren wollten. 
Dazu wurde Uli Maier als Trainer aus Bayern eingeladen der im Vorfeld eine spezielle Einweisung machte. 
14 Gehörlose nahmen daran teil.
Die Teilnehmer kamen aus der ganzen Umgebung bis Freiburg. Nach der Einweisung kamen die 
die ersten Übungen und dann mit Probespielen. Dies wurde vor dem offiziellen Termin gemacht
um einen ungestörten Ablauf zu haben. Anschließend begannen dann die Einweisungen für die 
Interessierten mit der Theorie und danach die Praxis auf dem Eis. Uli mit Susanne begleiteten die Interessierten auf dem Eis. 
Am Ende wurde dann doch noch ein ernstes Spiel gegeneinander gewagt.
Der Tag war mal wieder ein voller Erfolg und mit der Hoffnung verbunden weiteres Interesse zu wecken. 
Dies wurde auch in Gesprächen mit den Teilnehmern so wahrgenommen.
Am nächsten Tag hatten sicher alle Teilnehmer mit mehr oder weniger Muskelkater zu kämpfen.
Foto: Susanne Meier, Bericht: Mike Schmauser
Chemnitz am 07.01.2024:
Am 7. Januar 2024 fand in Chemnitz ein begeisternder Schnupperkurs für Hörgeschädigte statt, der von 25 interessierten Teilnehmern besucht wurde. Wir freuten uns sehr über die Unterstützung durch Bayerischen Gehörlosen Sportverband Herrn Mike Schmauser der die Curlingmannschaft vom GSC Erfurt, bestehend aus den Mitgliedern Beyer, Hausburg, Blasius und Malaika angefragt hat in Chemnitz den Schnupperkurs durchzuführen.
Die Veranstaltung begann mit einem einstündigen Vortrag über Curling, der von Oliver Hausburg GSC Erfurt mit viel Engagement und Fachkenntnissen präsentiert wurde. Dabei wurden nicht nur die Grundlagen des Sports erläutert, sondern auch praktische Tipps und Tricks geteilt. Die Atmosphäre war von Beginn an freundlich und aufgeschlossen, was zu einer positiven Stimmung unter den Teilnehmern führte.
Nach dem informativen Vortrag über Curling hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre frisch erworbenen Kenntnisse direkt auf dem Eis umzusetzen. Ein 1,5-stündiges Curling-Training ermöglichte es den Teilnehmern, aktiv am Sport teilzunehmen und erste Erfahrungen auf dem Eis zu sammeln. Die Mitglieder der Curlingmannschaft aus GSC Erfurt standen dabei unterstützend zur Seite, gaben hilfreiche Tipps und förderten eine freundliche und inklusive Atmosphäre.
Foto: GSC Erfurt, Bericht: Oliver Hausburg

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Bayerischer Gehörlosensport tagte in Nürnberg

Am 19. und 20. Januar führte der Bayerische Gehörlosen Sportverband seinen alljährlichen Verbandstag durch, welcher in Nürnberg stattfand. Hier fand auch nach Abschluss des Verbandstages die 50 Jahrfeier des Bayerischen Gehörlosen Sportverbandes und die 40 Jahrfeier der Bayerischen Gehörlosen Sportjugend statt.

Zum Verbandstag im Hotel Novina im Südwestpark in Nürnberg waren von wenigen Ausnahmen abgesehen die Vertreter aller gehörlosen Sportvereine erschienen und auch der neue bzw. reaktivierte GSC Regensburg.

Präsidentin Birgit Hermann- Payer konnte nach dem üblichen organisatorischen Prozedere eine zufrieden stellende Bilanz präsentieren. Mit dem reaktivierten GSV Regensburg gab es einen erfreulichen Mitgliederzuwachs. Sie bemängelte jedoch die unbefriedigenden Rückmeldungen zur Bestandserhebung, so dass die Verbandstage künftig Anfang Februar durchgeführt werden sollen. Zu Beginn gab es ein Gedenken an Josef Steinleitner, dem Gründer und langjährigen Vorsitzenden des GSC Passau, sowie an Wolfgang Schellinger dem hörenden Volleyballtrainer welche lange im bayerischen Gehörlosensport wirkten. Etwas überraschend war dass die Versammlungsleitung an Can Sipahi delegiert wurde, eine externe Person des BGS, welcher das Amt jedoch souverän ausübte und für einen straffen Ablauf sorgte.

In ihrem Rechenschaftsbericht ging Präsidentin Birgit Hermann-Payer auf die Mitgliederentwicklung ein, welche gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus ergibt, wobei zwei Vereine mit der Abgabe in Verzug sind, was Probleme bereitet, da der BGS die Daten fristgerecht weiterleiten muss.  Nach wie vor machen die Rückläufe des Behindertensportplanes von den Vereinen Probleme, da diese nicht in der gebotenen Sorgfalt die Unterlagen einreichten. Ein Problem für die Vereine ist auch dass zum Gesamtnachweis zum Jahresschluss auch ein Sachbericht beizufügen ist, wo die Vereine Schwierigkeiten haben und hierzu eine Mustervorlage wünschen.

Über das neu gegründete Kompetenzzentrum Gebärdensprache Bayern e.V. (KOGEBA) sprach Stephan Strasser Schatzmeister des neuen Verbandes. In seinen Ausführungen ging er auch auf die Nutzung und den Einsatz von Avataren ein, welche für die Gehörlosen eine neue Kommunikationsmöglichkeit eröffnen, jedoch auch eine Gefahr darstellen, hinsichtlich der Nutzung der Gebärdensprachdolmetscher. Erwähnt wurde hier auch der Einsatz für ein Konzept für ein Gehörlosengeld, welches KOGEBA erarbeitet hatte und zwischenzeitlich bei der Staatsregierung im Weg der Verwirklichung vorliegt. Schatzmeister André Brändel präsentierte den Finanzbericht, welcher zwar ein Minus im Geschäftsjahr ergab, die Finanzen des Verbandes jedoch in gutem Zustand aufzeigen. Aus den Berichten der einzelnen Fachsparten ergab sich, dass ein Teil noch an den Nachwirkungen der Corona Pandemie zu knabern hat, wo annähernd 2 Jahre (2020-2021) der Sportbetrieb zum Erliegen kam. So mussten mehrere Sparten wegen Teilnehmermangel ihre geplanten Meisterschaften absagen und hatten dazu erheblichen Schwund aktiver Sportler zu verzeichnen. So gilt es nun mit neuer Aufbauarbeit zu beginnen und zu versuchen neue Sportarten zu integrieren.

Sportkoordinator Davis Holler informierte über die durchgeführten und geplanten Lehrgänge in der Sportschule in Oberhaching, wo es teilweise nicht so rund läuft wie gewünscht.

Dann stand die Bewerbung für das nächste Sportfest, nach dem überaus erfolgreichem Sportfest in Landshut an. Nachdem sich keine Vereine beworben hatten versuchte das Präsidium einen Ausrichter zu finden und

hatte Erfolg. Der neu gegründete Sportclub Regensburg erklärte sich unter Vorbehalt bereit das nächste BGS-Sportfest durchzuführen und bat um Unterstützung aller BGS-Vereine. Es wäre das zweite Sportfest in der einstigen Reichshauptstadt „Castra Regina“ wie sie in der Römerzeit genannt wurde.

Bei den zwei eingereichten Anträgen ging es zum einem um Satzungsergänzungen und zum anderen um den Antrag gegen die Aufweichung der Hörschädigung von 55 Dezibel für aktive Sportler. Während bei der Satzungsergänzung alles einstimmig durchgewunken wurde, ergaben sich im zweiten Antrag erhebliche Diskussionen zu pro und contra. Letztendlich kam man überein dieses Problem in einer Kommission zu klären, so dass der Antrag zurückgezogen wurde. Unter Verschiedenes informierte Rainer Wintergerst (GSV Bamberg) über die Gründung einer Boule Abteilung, wo zwischenzeitlich über 25 Gruppen oder mehr in Bayern existieren, welche jedoch nur im Freizeitbereich ohne Vereinsbindung aktiv sind.

Thomas Hanke (GSV Landshut) informierte über die bayerischen Skimeisterschaften, welche am 16./17. März in St. Johann (Tirol) stattfinden werden und bittet die Vereine ihre Mitglieder darüber zu Informieren.

Im Rahmen dieses Verbandstages wurde Thomas Weisner mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Thomas Weisner Vorsitzender des GSV Deggendorf war in vielen Funktionen im BGS und auch im DGS und EDSO ein wichtiger Repräsentant des Gehörlosensports. Seine vielen Ämter und auch seine sportlichen Erfolge würdigte Ehrenpräsident Josef Scheitle und dankte Thomas für seinen selbstlosen Einsatz für den Gehörlosen Sport.
Festgelegt wurde zum Abschluss, dass der nächste Verbandstag in Regensburg am 7./8. Februar stattfinden wird

Birgit Hermann, Thomas Weisner, Josef Scheitle bei der Überreichung der goldene Ehrennadel und Geschenk

Foto und Text:  Ehrenmitglied Gottfried Paulus

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Der bayerische Gehörlosensport feiert zwei Jubiläen!

Am vergangenen Samstag, den 20. Januar, feierte der Bayerische Gehörlosen-Sportverband e.V. sein 50-jähriges Bestehen. Das war aber nicht alles! Denn auch die Bayerische Gehörlosen-Sportjugend im BGS feierte ihren 40. Geburtstag an diesem Tag.

Präsidentin Birgit Hermann-Payer bei ihrem Grußwort

Das Präsidium des Bayerischen Gehörlosen-Sportverbandes e.V. (BGS) lud seine Mitgliedsvereine und Spartenleiter im Anschluss seines jährlichen Verbandstages zu den Jubiläums-Feierlichkeiten im NOVINA-Hotel in Nürnberg ein. Ebenfalls zugegen waren einige Ehrengäste, unter anderem Sandro Kirchner, Staatssekretär des Innenministeriums, Jörg Ammon, BLSV-Präsident, Christian Kühn, 1. Landesschützenmeister des Bayerischen Sportschützenbundes e.V., sowie weitere Vertreter aus der Regionalpolitik in Mittelfranken und Nürnberg und dem Gehörlosensport. In den Grußworten wurde unisono die besondere Stellung des Gehörlosensports in der Gesellschaft und vor allem seine sportlichen Erfolge in den letzten Jahren gewürdigt. Auf einige aktuellen Missstände bei der Eigenmittelverteilung und der Vereinspauschale wies die Präsidentin Birgit Hermann-Payer jedoch auch hin, die dringend aufgearbeitet werden müssen. Die Politik und der BLSV haben diese Aufforderung zur Kenntnis genommen und versprachen dem BGS ihre tatkräftige Unterstützung. So sagte Jörg Ammon: „Wir stehen an eurer Seite!“

Ehrengäste bei den Feierlichkeiten: (v.l.n.r) Christian Kühn (1. Landesschützenmeister BSSB), Sandro Kirchner (Staatssekretär des StMI), Birgit Hermann-Payer (Präsidentin des BGS), Cornelia Trinkl (Stadträtin der Stadt Nürnberg, CSU), Jörg Ammon (BLSV-Präsident) und Karin Wirsching (Leiterin ZBFS-Regionalstelle Mittelfranken)
BLSV-Präsident Jörg Ammon bei seinem Grußwort, im Hintergrund die Gebärdensprachdolmetscherin

 

 

 

 

 

 

 

Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerblatt für Gründungsmitglied und Ehrenpräsident sowie für die Präsidentin

Jörg Ammon bei der BLSV-Ehrung der Goldenen Ehrennadel mit goldenem Lorbeerblatt und Urkunde für Birgit Hermann-Payer und Josef Scheitle

Im Anschluss der Grußworte wurden zwei hohe Auszeichnungen durch den BLSV-Präsidenten Jörg Ammon verliehen. Gründungsmitglied und Ehrenpräsident des BGS, Josef Scheitle, wurde für seine ununterbrochene Tätigkeit bis heute mit der Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerblatt geehrt. Die aktuelle Präsidentin schloss sich bereits wenige Jahre nach der Gründung sich dem BGS an und wurde ebenfalls mit der goldenen Ehrennadel mit goldenem Lorbeerblatt ausgezeichnet. Falls die beiden Persönlichkeiten kurz darauf gedacht hatten, sie hätten diese Überraschung überstanden, haben sie wohl falsch gedacht.

Siepmann-Plakette – die höchste Auszeichnung im deutschen Gehörlosensport

Denn beide wurden zudem auch mit der höchsten Auszeichnung im Gehörlosensport, der Siepmann-Plakette, geehrt. Die Ehrung wurde vom Ehrenmitglied des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes e.V. (DGSV), Peter Fiebiger, in einer Videobotschaft verkündet und vom Vizepräsidenten Sport des DGSV, Daniel Haffke, durchgeführt. „Trotzdem, ich kann, ich will“ ist das Zitat von Heinrich Siepmann (1900-1974), dem Gründungsmitglied und langjährigen Präsidenten des DGSV. Dieses Zitat stehe sinnbildlich für den Gehörlosensport, seinen Sportlern, und insbesondere für die beiden Persönlichkeiten, die an diesem Abend mit der Plakette gewürdigt wurden.

Würdigung von sportlichem Erfolg kam nicht zu kurz

Ehrenpreisträger Werner Lackerbauer (links) wird von Vizepräsident Leistungssport Ingo Schweinsberg (Mitte) und Sportkoordinator David Holler (rechts) zu seinem Geburtstag gratuliert
Christian Kühn bei der Überreichung des Ehrenpreises für Sportliche Leistungen an Ingo Schweinsberg

 

 

 

 

 

 

Auch sportliche Erfolge der letzten Jahre wurden entsprechend gewürdigt. So wurden die unfassbaren Sportlichen Erfolge der Sportschützen Ingo Schweinsberg und Werner Lackerbauer mit einem Ehrenpreis für sportliche Leistungen geehrt. Ingo Schweinsberg wurde zudem auch zum Jahrhundertsportler ernannt. Auch Josef Voran, ehemaliger Volleyballer und aktueller Sportkegler erhielt den Ehrenpreis, wie auch zwei Triathleten, die es geschafft haben sich für die Ironman-Weltmeisterschaften 2022 in Hawaii (USA) zu qualifizieren. Darüber hinaus wurden auch Gold-, Silber- und Bronzeplaketten des BGS, darunter auch an die Medaillengewinner der vergangenen Deaflympics in Caxias do Sul (Brasilien) Colin Müller und Sabrina Eckert verliehen.

Karin Wirsching und Ehrenpreisträger Josef Voran
Vizepräsidentin Alexandra Götz hält die Laudatio über Triathlet Volker Marks

 

 

 

 

 

Vizepräsident Leistungssport Ingo Schweinsberg und Vizepräsidentin Alexandra Götz mit der Ehrenpreisträgerin Claudia Platzek (in der Mitte)

Nicht das einzige Jubiläum, das der Gehörlosensport in diesem Jahr feiert

Das Jahr startet bereits mit den Jubiläen des BGS und seiner Jugendorganisation. Doch in diesem Jahr folgen noch weitere erwähnenswerte Jubiläen. So wird der Gehörlosen-Sportverein München in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum begehen. Jedoch gibt es auch über die Landesgrenzen hinaus in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Die ersten Deaflympics fanden 1924 in Paris statt und waren der Ursprung des internationalen Gehörlosensports und der deaflympischen Bewegung. Ausgerechnet Paris, könnte man sagen. Denn schließlich finden in diesem Jahr in Paris die Olympischen Spiele statt, wie auch die Paralympics.

Fotos: Ulrich Klingemann
Foto unten: David Holler

Nahaufnahme BGS-Verdienstplaketten

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